Eva Fischer
Autorin von Texten und Bildern
Biografie
Studium der Sozialwirtschaft an der Kepler-Uni Linz
Diplomarbeit zum Thema „Meine Kunst ist Befreiungspolitik!" Eine Annäherung an die Arbeit von Joseph Beuys aus dem Blickwinkel der Gesellschaftspolitik
Grundlagenstudium der Kunstgeschichte und der Philosophie
Lehrgang "Kreative Kultur- und Bildungsarbeit"
mehrere Jahre Kunstvermittlung mit Schwerpunkt Gegenwartskunst
seit 2000 Autorin von
Texten und Bildern
Bücher, Texte
2001 "Das Rosa rennt um sein Leben" (Bibliothek der Provinz)
2003 "und überhaupt" (Bibliothek der Provinz)
2007 "Vom Aufgehen der Wiesenknöpfe" (Privatedition)
2012 "Der Zufall blüht lila" (Privatedition)
2016
"Im Oberstübchen" (Resistenz-Verlag)
2020
"Ich sitze auf der Parkbank" (Privatedition)
2021
"Krankenhausbäume"
"DIALOGE", Gespräche zwischen A und B, Text in 3 Bänden
Textbeiträge in: Die Rampe, Facetten,
Kursiv, Landstrich, Salz, Die Presse
Marianne-von-Willemer-Literaturpreis
Bilder
Serien zu unterschiedlichen Themen in
unterschiedlichen Techniken
Beispiele:
"Schnapp.Art", Was der Fall ist, ist oft
eine Falle, Objekte
"Url", Hommage an das Amorphe, Malerei
"Ich denke glatt verkehrt",
Floralontologische Wende, Mischtechnik
" Ohrenspitzer", Fotos
"Satzbilder", Collagen
"Rosa will wohl", Zeichnungen
"Auftischungen" Text-Bild-Kombinationen
Auf tischartigen Gestellen liegen amorphe Gebilde,
darin jeweils ein kurzer Text. Diese gefüllten Brocken, Batzen, Happen heißen
"DENKLINGE". Sie sind das Ergebnis meiner Denkarbeit, meiner
Denkweise, meiner Denklust. Ich versuche, schmackhafte, nahrhafte,
vitaminreiche Speisen für den geistigen Magen zu produzieren.
Mitglied der GAV
Mitglied
der Galerie Die Forum Wels und der Vereinigung Kunstschaffender OÖ
ein
paar Texte und ein paar Auftischungen:
*
Meine Texte sind entweder
kurz oder sehr kurz. Oft ist mit einem Satz alles gesagt, also alles, was ich
zu sagen habe.
*
Zwischen den Texten sind
Sterne. Alles steht in den Sternen. Der Weltraum hebt alles auf. Einiges lässt
er fallen. Zufallen. Auch mir. Der Zufall ist mein Freund.
*
Mein Fehler lag lange Zeit ungesehen
unter dem Tisch. Als ich ihn entdeckte, hob ich ihn auf. Jetzt frage ich mich,
ob man Fehler auf den Tisch legen soll.
*
Ich mag den Zufall. Ich
hänge an ihm. Wenn er mich fallen lässt, lande ich in den Händen des nächsten.
Auf den Zufall kann ich mich verlassen.
*
Ich bin in der Fuge, im
Spalt zwischen These und Antithese, höre Musik von Johann Sebastian Bach und
mache Turnübungen, um mich gelenkig zu halten. Wenn sich die Synthese ergibt,
will ich flink und ohne Muskelkater hineinklettern können.
*
Ich lese und umgehend legen
sich Fragen auf das Gelesene. Ich versuche, sie wegzuwischen, aber sie kleben.
Wer fragt, schürft.
Fragen erzeugen Schürfstellen,
manchmal Schürfwunden.
*
Dich interessiert der Grund?
Dann tauche! Wenn du nicht tauchtst, kannst du dir den Grund bloß vorstellen.
Die meisten Menschen stellen sich den Grund nur vor, sie waren nie wirklich
dort, sie können entweder nicht tauchen oder sie wollen nicht nass werden.
*
Natürlich denkt die Katze.
Wenn sie vom Garten ins Vorzimmer kommt, erkennt man an ihrem Blick, dass sie
überlegt. Sie setzt sich und schaut nach rechts hinunter zur Kellerstiege, dann
nach rechts hinauf zum Bad, dann nach links in Richtung Wohnzimmer, dann nach
rechts vorn zum Arbeitszimmer. Nun geht sie los. Meistens entscheidet sie sich
für den Weg ins Wohnzimmer.
*
Ich mag Tiere, vermutlich auch deshalb, weil ich
meine eigene Tierheit spüre. Leider ist mir die Tierhaut schon vor langer Zeit
abgezogen worden. Seither bin ich nackt und muss Kleidung tragen. Das ist
lästig. Aber unbekleidet zu sein, ist gesellschaftlich
verpönt. Außerdem ist das Wetter bei uns für Nackte meistens ungeeignet. Ach,
hätte man mir doch die Tierhaut gelassen!
*
Um mich herum dichter Nebel.
Ich greife hinein, zieh etwas heraus, es ist ein Geheimnis.
*
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*
*
*
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*
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stolpert, stolpert, stolpert
*
Der Mensch ist kein sehr schönes
und
leider auch kein gutes Tier.
*
du gehörst zu den Wirbeltieren
und nicht zu den Weichtieren!
*
Man kann aus Gedanken Sätze
machen, aus den Sätzen einen Strick drehen und sich damit aufhängen. So kann
man enden.
*
Ich denke mir gern Sätze
aus, Sätze mit Sinn: Leichtsinn, Tiefsinn, Scharfsinn, Feinsinn, Frohsinn,
Blödsinn, Irrsinn, Hintersinn, Doppelsinn, Widersinn, Wahnsinn.
*
*
Ich sitze im Cafe, esse Himbeertorte und warte auf
den Zufall. Er wird mir einen Einfall bringen. Einen seiner vielen Einfälle.
Der Zufall kommt mir vor wie der Weihnachtsmann. Sein Sack steckt voller
Überraschungen.
*
Kontakt
Eva
Fischer
Pfarrgasse 5, 4062 Kirchberg-Thening
0664 / 4149052
www.eva-fischer.net
Der Zeitgeist
A: Weißt du,
wo der Zeitgeist wohnt?
B: Ich habe
gehört, er wohnt in einem Fitnessstudio; angeblich besitzt er ein eigenes
Fitnessstudio mit angeschlossener Wohnung.
A: Aha.
B: Wieso
fragst du?
A: Nur so. Es
interessiert mich. Das mit dem Fitnessstudio bestätigt meinem Eindruck von ihm.
Er hat sich gestern auf einer Parkbank neben mich gesetzt. Ein richtiger
Kraftlackel ist das.
B: Hat sicher
ziemliche Muskeln.
A: Ja,
ziemliche. Und stell dir vor, er wollte mit mir zu schmusen beginnen. So ein
Depp!
B: Na ja, als
Zeitgeist weiß er natürlich, dass die meisten Menschen gern mit ihm schmusen.
So hat er geglaubt, dass auch du auf ihn stehst.
A: Da hat er
sich aber getäuscht. Ich hab ihm eine geschmiert.
B: Echt?
A: Das hat
ihn aber gar nicht beeindruckt. Er ist aufgestanden, hat ein bisschen
herumgeschaut und hat im Nu das nächste Opfer erspäht.
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